Die "Ach ich hab die Nase vom Sägen voll" Ostertour

Geplant war die ganze Sache nicht.

Wir sind nämlich schwer am Werkeln. Unser Bad hatte nach über 20 Jahren dringend ein - wie man das so schön auf Neudeutsch ausdrückt - "Make over" oder auf gut deutsch eine Sanierung nötig.

Da bekanntermaßen Rentner zu der Bevölkerungsgruppe gehören, die stets "Keien Zeit!" haben, können wir es uns eigentlich erlauben, mit unserem Dreirädle durch den Odenwald zu cruisen, sondern müßten, Feiertage hin oder her, in unserem Bad ranklotzen, damit wir in diesem Jahrzehnt noch mit dem fertig werden, was wir uns da vorgenommen haben...

Der Chief of Bau hatte auch morgens wieder den Hammer geschwungen aber nach dem Mittagesses hatte er die Nase voll. Noch dazu war ideales Moped-Ausfahrt-Wetter (Man weiß schon: nicht zu heiß aber sonnig mit lauem Lüftchen) - also beschlossen wir spontan, wie wir nun manchmal sind, daß unsere Fellnase mal ein paar Stunden ohne uns auskommen und die Baustelle bis ??? ruhen muß.

Außerdem hatten wir sowieso einen triftigen Grund für eine Bewegungsfahrt: wir haben es geschafft, in Eigenregie die Hinterräder unseres Trikes abzubauen und uns die notwendigen neuen Schlappen aufziehen zu lassen. Und nachdem unser Maschinchen wieder komplett war, brannten wir natürlich beide darauf, Fahrkomfort und Fahrverhalten zu testen - ist ja schließlich wichtig!

Also: Hund geparkt, angemodelt, rauf auf den Hobel und AB DAFÜR!

Ich war der Fahrer, der Navigator auf den hinteren Rängen hielt die Schnute, wohin es gehen sollte, also ging es in den Odenwald.

Und weil man ja irgendwie dann doch immer ein Ziel vor Augen hat, sind wir erst am Neckar entlang und dann nach Waldmichelbach zu Jill`s Wurstbruzzelei gegondelt. Das ist ein Bikertreff mit fetziger Musik und reichem Imbißangebot. Schließlich kann man ja das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und so war denn die Pause mit Odenwäller Bratwurscht und Bleifreiem Hefeweizen  - man erinnere sich - bei Sonnenschein und lauem Lüftchen seeeeehr angenehm. 

Aber wie hieß es doch: alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei? Und so sind wir gesättigt Richtung Heimat abgedüst, heim zu unserer Fellnase, die schwer beleidigt geschmollt hat, weil wir so lange unterwegs waren und sie nicht mitgedurft hatte.